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Herbert Hafnergestorben am 4. Mai 2023

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Lieber Herbert,
über 5 Jahrzehnte habe ich Dich nun gekannt.
Du bist Teil meiner Kindheit, Teil meiner Erinnerungen und Teil vieler Geschichten.

Wie oft war ich früher, in Kindheitstagen, bei Euch auf dem Flünnertzdyk. Wie wohl habe ich mich immer bei Lissy und Dir gefühlt und wie gut tat es, zu wissen, dass Du und Lissy, Guido und mir ein Zuhause gegeben hättet, wäre unseren Eltern etwas zu gestoßen.
Das gab mir als Kind das Gefühl von Sicherheit.


Über viele, viele Jahre, während meiner Kindheit und Jugendzeit, hörte ich daheim die unterhaltsamen Geschichten. Geschichten über das, was geschehen war, wenn Ihr freitags bei Ritte gekegelt habt, anschließend weiter Richtung Rhenania-Allee gezogen seid, Ihr zusammen Tennis gespielt habt, auf Kegeltour gewesen seid, oder wir alle zusammen, bei uns daheim, einen Dia Abend mit anschließendem Toast Hawaii gemacht haben.

Aber die lebhaftesten Erinnerungen an Dich, habe ich, wie Du Dir sicher vorstellen kannst,
an all unsere gemeinsamen Familienurlaube auf Borkum.
An unseren Tagen am Strand bist Du mit unserem Papa, direkt nach dem Frühstück, immer schon vorausgegangen.
Ihr habt dann mit großen Schaufeln tiefe Kuhlen um unsere Strandkörbe herum ausgehoben, damit Eure Frauen, unsere Mütter, wenn sie später mit den vollen Kühltaschen zum Strand kamen, auch schön windgeschützt dort liegen konnten.
Für uns Kinder war dieser Sandburggraben immer toll, eben wie eine kleine Burg, auch wenn sie manchmal etwas kühl war, unsere Burg, weil Ihr so tief gebuddelt habt. :-)

Ich erinnere mich an viele Abende auf der Insel, an denen Du uns Geschichten vorgelesen hast.
Wir vier Kinder lagen dann in unseren Betten, oben im schrägen Dachgeschoss und haben Dir gebannt zugehört. Aber Du hast nicht einfach nur vorgelesen… Nein, Du hast mit unterschiedlichen Stimmen, sehr anschaulich vorgelesen, abgeändert oder Dir auch teils einfach etwas ausgedacht. So spannend, dass Du oftmals noch das kleine Nachtlämpchen hast anlassen müssen, wenn Du wieder runter gingst.
Ja, so spannend hast Du erzählt.

Wie viele Jahre haben wir acht die Sommerferien zusammen auf der Insel verbracht?
Ich weiß es nicht mehr, aber ich weiß um meine vielen schönen Erinnerungen, an diese unbeschwerte Zeit, dort mit Euch, mit Dir.



Lieber Herbert,
Du bist inzwischen oben von vielen, offenen Armen herzlich und voller Liebe empfangen worden.
So traurig Deine Kinder sind, Dich nun nicht mehr bei sich zu haben,
so freuen sich die, bei denen Du nun bist.

Wir wissen Dich in liebevoller Gesellschaft und das tut gut,
grüß alle lieb von uns.

Astrid